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Abschlussveranstaltung 15.03.2023
Pressemitteilung vom 23.03.2023
Bild 1: Übergabe der Teilnahme-Urkunden an die beteiligten Kommunen
Erkenntnisse und Impulse zur Gesundheitsregion Münsterland: Abschluss des Projekts ‚KommKom‘
Münsterland - Am 15. März 2023 hat der Netzwerk Gesundheitswirtschaft Münsterland e.V. zur Veranstaltung „Zukunft der Gesundheitsregion Münsterland“ in die IHK Nord Westfalen eingeladen, um die Ergebnisse und Impulse des Projekts „Plattform Gesundheitsregion Münsterland – Kommunale Versorgungskompetenz stärken“ (KommKom) zu präsentieren. Knapp 90 Teilnehmer*innen aus der regionalen Gesundheitsversorgung, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft folgten der Einladung und erlebten einen spannenden und diskussionsreichen Networking-Nachmittag.
Lokale Lösungen gegen den Fachkräftemangel
Bereits in der Einleitung durch Dr. Katrin Waurick (Dezernentin Bezirksregierung Münster) und Enno Fuchs (Vorstand des Netzwerkes Gesundheitswirtschaft Münsterland und Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Münsterland) wurde es deutlich: Ob lange Anfahrtswege bis zur nächsten Hausarztpraxis, fehlender Nachwuchs für Pflegeberufe oder keine Therapieplätze – der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen macht sich bereits heute im Münsterland bemerkbar. Mit der zu erwartenden Verrentungswelle bspw. unter den derzeit niedergelassenen Hausärzt*innen und vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung wird sich dieser Fachkräfteengpass in den nächsten Jahren weiter beschleunigen und zählt zu den größten Herausforderungen der Gesundheitswirtschaft in Zukunft. Um weiterhin eine wohnortnahe und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung sicherstellen zu können, bedarf es u. a. lokaler Lösungen, die zeitnah angeschoben und umgesetzt werden.
Hier hat das vom ‚Europäische Fonds für regionale Entwicklung‘ (EFRE) geförderte Projekt „KommKom“ angesetzt: Innerhalb von drei Jahren (2020-22) wurden gemeinsam mit kommunalen Akteur*innen, Leistungserbringern und KMU aus 10 Kommunen des Münsterlandes (Rheine, Ladbergen, Lengerich, Lienen, Tecklenburg, Bocholt, Isselburg, Rhede, Lüdinghausen und Oelde) passgenaue Lösungsansätze zur Gewinnung von Fachkräften für das Gesundheitswesen sowie zur Stärkung der kommunalen Versorgungskompetenz entwickelt. Die Vorstellung zentraler Ergebnisse inkl. des Konzeptionierungs- und Umsetzungsprozesses durch das Projektteam bildete den Hauptteil der Veranstaltung. Ob mit einem „Pflegeworkbook“ Pflegepraktika gut strukturieren und begleiten, die Region um den Teutoburger Wald als Gesundheitsstandort bewerben (#gesundlebenamteuto, ‚Triple L-T‘), kostengünstige Arbeitgebermarkting-Maßnahmen für Gesundheitseinrichtungen, medizinische Infrastruktur als Themenfeld der Wirtschaftsförderung konstituieren, mithilfe einer Online-Plattform potenziellen (Nachwuchs-)Medizinern alle Infos für die Niederlassung an die Hand geben oder die Etablierung eines kommunalen ‚Gesundheitsnetzwerker‘ als Bindeglied und Koordinationsstelle zwischen den Gesundheitsakteur*innen, der Kommunalverwaltung und übergeordneten Einrichtungen – das Besondere an allen vorgestellten Maßnahmen: sie berücksichtigen die lokalen Gegebenheiten in den Kommunen und können von den Verantwortlichen vor Ort schnell und einfach umgesetzt werden. Für ihre erfolgreiche Teilnahme am Projekt erhielten die beteiligten Kommunen anschließend vom Projektteam eine Urkunde.
Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg für die (digitale) Transformation
Neben der Präsentation zentraler Projektergebnisse zählte die Paneldiskussion über die (digitale) Transformation im Gesundheitswesen zu den Höhepunkten der Veranstaltung. Eingeleitet wurde die Diskussion mit einer Video-Impulsbotschaft von Tobias Krick (Geschäftsführer des Innovationsnetzwerkes Healthcare iNNK). Er erläuterte drei Themen, die zu den wichtigsten Zukunftsbereichen der Transformation gehören: A. Digitale und hybride Versorgung, B. die Telematikinfrastruktur und C. die Sammlung und Nutzung von Forschungsdaten. Als Schlüssel zum Erfolg für das Funktionieren der digitalen Transformation im Gesundheitswesen stellte er das Vorhandensein von regionalen Strukturen und Vernetzungen, die Kommunikation über Sektoren hinweg und das Reden über Lösungen anstatt über Probleme heraus.
Anschließend diskutierten Ulrich Adler (Techniker Krankenkasse), Wilhelm Möhrke (Bürgermeister der Stadt Lengerich), Prof. Dr. Josef Hilbert (Netzwerk Deutsche Gesundheitsregionen), Dr. Bettina Horster (VIVAI care), Dr. Evelien van Assche (UKM Münster), Klaus Dieter Jahn (DRK Bildungsinstitut Kreis Borken), Dr. Kathleen Spring (Gesellschaft für Bioanalytik Münster e.V.) und Monique Bruns (Netzwerk Gesundheitswirtschaft Münsterland) über die Möglichkeiten der Digitalisierung für die (zukünftige) Gesundheitsregion Münsterland. Die vielen unterschiedlichen Perspektiven auf die Transformation während der Diskussionsrunde haben nicht nur die Komplexität und Rahmenbedingungen der Digitalisierung im Gesundheitswesen aufgezeigt, sondern auch die Notwendigkeit der Zusammenarbeit der Protagonisten vor Ort in den Fokus gerückt.
Perspektiven für die Zukunft der Gesundheitsregion Münsterland
Abgerundet wurde die Veranstaltung mit einem Blick in Richtung Zukunft: Zwar läuft das Projekt ‚KommKom‘ Ende März 2023 aus, aber jedes Ende ist auch ein neuer Anfang. Denn die erarbeiteten Lösungsansätze bilden eine gute Grundlage für zukunftsträchtige Maßnahmen zur Begegnung des Fachkräftemangels im Gesundheitswesen. Um aber die Potenziale der digitalen Transformation optimal nutzen zu können, den Anschluss an Entwicklungen in der Spitzenmedizin aufrecht zu erhalten und das Münsterland nachhaltig attraktiv für Gesundheitsfachkräfte zu machen, bedarf es weiterhin einer sektorenübergreifender und (über-)regionaler Zusammenarbeit. Hierfür wurden in den letzten drei Jahren im Rahmen der ‚Gesundheitsregion Münsterland‘ beste Voraussetzungen geschaffen. „Wir als Netzwerk Gesundheitswirtschaft Münsterland sind Initiator und Treiber der Gesundheitsregion Münsterland. Denn durch die Vielfältigkeit unserer Mitgliedschaften bieten wir ein ‚neutrales Dach‘, unter dem sich die unterschiedlichsten Akteur*innen aus Versorgung, Industrie, Politik und Kostenträgerschaft austauschen können und wir als Vermittler für Kooperationen und ‚enabler‘ von Innovationen dienen. Dies hat unsere Veranstaltung mit knapp 90 Teilnehmende aus der regionalen Gesundheitsversorgung und -wirtschaft deutlich gezeigt.“ – so das Fazit von Monique Bruns, Geschäftsführerin des Netzwerkes Gesundheitswirtschaft Münsterland e.V. Beim anschließenden Abendsnack in entspannter Atmosphäre bot sich den Teilnehmenden noch einmal die Möglichkeit zum Austausch und Networking.
Weitere Informationen zum Projekt sowie alle erarbeiteten Lösungsansätze sind online abrufbar unter www.gesundheitsregion-muensterland.de.
Bilder 2-4: siehe Anhang
Kontakt:
Gesundheitsregion Münsterland
c/o Netzwerk Gesundheitswirtschaft Münsterland e.V. | Mendelstr. 11 | 48149 Münster
Ramona Riemann (Projektmanagerin)
E-Mail: riemann@gewi-muensterland.de | Telefon: +49 176 5344 6583
Nicola Grade (Projektleitung Marketing)
E-Mail: grade@gewi-muensterland.de | Telefon: +49 176 5270 9830