Ladberger Marktbund

Ladberger Marktbund

Der 1974 errichtete Gedenkstein erinnert an die Gründung des Ladberger Marktbundes. Der Ladberger Bund war der erste dieser überregionalen Städtebünde und fasst die wichtigsten Städte der Bistümer Münster, Osnabrück und Minden zu einer solidarischen Gemeinschaft zusammen.

Es entstand eine Urkunde, die den Bund zwischen den Städten Münster, Osnabrück, Minden und Herford besiegelte. Städtebünde dieser Art wurden aus verschiedenen Gründen geschlossen.
Der erste Punkt wendet sich deutlich gegen den Unfrieden der damaligen Zeit und verpflichtet alle Beteiligten zum Frieden und zum gegenseitigen Beistand.

Der zweite Punkt regelt den freien und gleichberechtigten Zugang der Händler der beteiligten Städte zu den jeweiligen Märkten und beschreibt klar und deutlich, wie mit Friedensstörern zu verfahren ist. Rechtsbrecher wurden weder mit Nahrungsmitteln noch mit sonstigen Waren versorgt.

Die Gleichstellung aller Kaufleute auf allen Märkten bedeutete die Hinwendung zu einem freien Markt. Das war eine Weiterentwicklung der kaufmännischen Solidargemeinschaft, die galt, solange man unterwegs war. Das Ende der Ausgrenzung von Kaufleuten anderer Städte bedeutete aber auch eine enorme Belebung des Handels, machte die Märkte so wesentlich attraktiver, füllte nebenbei durch die zu zahlenden Eingangsabgaben auch noch die Stadtsäckel und trug so zum Aufstieg der Städte bei.
Ladbergen, eigentlich zu jener Zeit ein unbedeutendes Dorf, war wohl aus Gründen der Diplomatie und wegen seiner geografischen Lage in der Mitte zwischen Münster und Osnabrück als Tagungsort ausgewählt worden.